Kleiderschrank-Tuning in 3 Schritten
„Schatz, ich hab` nix zum Anziehen!“
„Waaas? Dein Kleiderschrank platzt aus allen Nähten!“
Solltest du dich wiedererkennen, dann brauchst du ein
„Kleiderschrank-Tuning“. Dieses kostet dich, je nach Anzahl an
Kleidungsstücken, die du besitzt, eine bis zwei Stunden. Diese Zeit
würdest du in einem Shopping-Center auch aufwenden, um neue Teile zu
suchen und obendrauf noch einiges an Geld ausgeben. Die neuen Teile
verschwinden dann genauso schnell wie alle anderen Kleidungsstücke in
den Untiefen des Kleiderschrankes und beim nächsten Event, für das du
dich schick machen willst, führst du wieder dieselbe Konversation.
Die Alternative:
Ich habe mir angewöhnt, einmal im Vierteljahr (also Frühling, Sommer,
Herbst und Winter) meinen Schrank umzuräumen. Hierbei macht es Sinn,
den Kleiderschrank (gedanklich) in zwei Teile zu teilen:
Um ohne viel Zeitaufwand eine Auswahl zu treffen, welche
Kleidungsstücke auf die linke und welche auf die rechte Seite kommen,
muss man sich zunächst zwei Fragen beantworten.
• Schritt 1: Welche Teile können saisonbedingt nicht getragen
werden?
Kurze Hosen, dünne Tops oder leichte Kleider tragen wir z.B. im
Winter sowieso nicht.
• Schritt 2: Welche Farben sagen mir gerade zu, welche eher nicht?
Das muss überhaupt nicht trendorientiert sein. Frage dich, welche
Farbtöne dir aktuell gefallen. Bei mir kommen z.B. im Herbst immer
Vorlieben für dunkle Farben, wie schwarz, dunkelgrün und Brauntöne
auf, während ich zum Frühling und Sommer hin helle Farben (wie weiß,
rosa und beige) und knallige Töne (pink und gelb z.B.) liebe.
Mit diesen Informationen räumt man jetzt alle Teile, die in Frage
kommen, auf die rechte Seite und alle, die nicht in Frage kommen, auf
die linke Seite. Ihr werdet merken, dass die linke Seite dann eher
(farblich) chaotisch wirkt, während die rechte Seite auf einmal
farblich total abgestimmt aussieht. Allein das inspiriert schon zu
neuen Looks und gibt einen besseren Überblick über das, was man
eigentlich alles so besitzt an Kleidung.
Nun kommt noch der letzte Schritt. Hier beschäftigen wir uns nur
noch mit der rechten Schrankseite. Die linke Seite interessiert uns
nicht weiter.
• Schritt 3: Welche Teile, die sich jetzt auf der rechten Seite
befinden, finde ich besonders bequem und schön an mir?
Ich z.B. habe vier helle Jeanshosen. Zwei davon liebe ich aktuell
sehr, die anderen beiden trage ich zur Zeit kaum. Somit kommen die
beiden aktuellen Lieblingsjeans nach rechts, die anderen beiden
(obwohl sie farblich zum Frühlingslook passen würden) nach links.
Denkt euch nichts, wenn die linke Seite dann relativ voll und unübersichtlich ist. Diese Seite dient uns nur als Lager. Wir öffnen morgens, wenn wir uns anziehen, nur die rechte Seite und blicken jeden Tag in einen wunderschön sortierten und farblich abgestimmten Kleiderschrank. Glaubt mir, ihr werdet euch viel leichter tun, ein Outfit auszuwählen. Genau nach demselben Prinzip sind auch Schaufenster von Modegeschäften eingerichtet. Ihr werdet nie in ein Schaufenster blicken, das farblich und stiltechnisch komplett überfüllt und unstimmig wirkt. Deshalb fühlt ihr euch angesprochen und geht in den Laden, um dort einzukaufen. Warum also sollen wir uns nicht auch von unserer eigenen Kleiderauswahl angesprochen fühlen?
Der Vorteil des Kleiderschrank-Tunings im Vergleich zum Ausmisten (was
zugegebenermaßen auch manchmal notwendig ist) ist übrigens, dass wir
deutlich schnellere Entscheidungen treffen. Wir überlegen nicht so
lange, ob ein Teil nun wegkann oder nicht, da wir uns ja nicht für
immer davon trennen werden. Wir haben im Hinterkopf, dass wir
theoretisch alles jederzeit aus der linken Hälfte wieder herausholen
können.
Du glaubst nicht, dass das funktioniert?! Probiere es doch
gerne mal aus 😊