Angst vor Bridezilla-Alarm?
Hier wird endlich mit den kursierenden Verunsicherungen um die „richtigen“ und „falschen“ Hochzeitsgast-Outfits aufgeräumt. Ehrlicherweise war mir bis vor einigen Jahren überhaupt nicht bewusst, dass manche Bräute ein Problem haben könnten mit gewissen Farben oder Kleiderformen, bis ich selbst einmal ins Fettnäpfchen getreten bin. Direkt vorweg: Ich möchte keinesfalls über Dresscodes urteilen. Jedes Brautpaar soll seine Hochzeit so ausrichten, wie es möchte. Ich trage hier lediglich allgemeine Modeaussagen zusammen und gebe meine ganz persönliche Meinung dazu ab.
Die Farbe WEISS:
Die Farbe Weiß ist der Braut vorbehalten, es sollte keine weitere Frau
auf der Feier ebenfalls ein rein weißes Kleid tragen. Hierunter fallen
alle Weiß- und Cremetöne. Ansichtssache ist es, ob ein weißes Kleid mit
Blumenmuster z.B. „erlaubt“ ist oder nicht. Mir persönlich hätte es
nichts ausgemacht, aber wer auf Nummer Sicher gehen möchte, vermeidet
einfach größere weiße Stoffpartien auf seinem Kleid. Anders ist es
natürlich bei den Hemden der Herren. Hier wirkt weiß sehr festlich und
wird ja auch zu einem anders farbigen Anzug kombiniert und ist somit der
Klassiker auf Hochzeiten.
Wisst ihr, warum die Braut eigentlich in der Regel weiß trägt? Dies
kommt aus der uralten Tradition heraus, dass die Farbe Weiß Reinheit und
Jungfräulichkeit symbolisieren soll.
Die Farbe SCHWARZ:
Schwarz symbolisiert Trauer und deshalb sollte die Farbe traditionell
gesehen nicht auf einer Hochzeit getragen werden. Dies gilt jedoch auch
wieder hauptsächlich für die Damen der Schöpfung. Ein schwarzer Anzug
wirkt sehr festlich und ist zusammen mit einem weißen Hemd sehr edel.
Wer schwarze Kleider an sich selbst sehr liebt, der kann zu einem
schwarzen Kleid farbige Accessoires kombinieren. Das bringt Leichtigkeit
ins Outfit. In meinem Beispiel habe ich eine roséfarbene Tasche dazu
kombiniert und einen gleichfarbigen Blazer. Wobei ich finde, dass der
Blazer optional ist. Allein die Tasche ist schon ein schöner Farbpunkt.
Die Farbe ROT:
Ein sehr veraltetes, aber dennoch kursierendes Vorurteil besagt, dass
die Frau, die auf einer Hochzeit in rot erscheint, eine intime Beziehung
zum Bräutigam hat. Dies kommt wohl daher, dass die Farbe Rot als eine
sehr starke und anziehende Farbe wahrgenommen wird. Ich persönlich liebe
die Farbe Rot und habe mich sehr gefreut darüber, dass ein paar Gäste
auf unserer Hochzeit einen knalligen roten Farbtupfer in die Feier
gebracht haben. Es sah fabelhaft aus. Solltet ihr Rot auch lieben und
euch unsicher sein, weil ihr die Braut schlecht einschätzen könnt, dann
fragt sie doch einfach. In den meisten Fällen werdet ihr kein Veto
hören.
Die „ZU-REGEL“:
Eine Regel, die ich auf Modeblogs immer wieder lese für das Outfit als
Hochzeitsgast ist die Zu-Regel: Alles was zu auffällig, zu kurz oder zu
sexy ist, sollte vermieden werden. Auch hier ist es, wie mit allen
anderen vorgestellten Regeln und Mythen, dass es totale Ansichtssache
ist, was denn nun zu auffällig oder zu sexy ist. Ich wollte euch diese
kursierende Regel aber nicht vorenthalten. Seid ihr euch unsicher, dann
verzichtet auf super weite Ausschnitte und/oder extrem kurze Kleider in
grellen Farben. Wenn das aber genau euer Ding ist, dann fragt einfach
die Braut. Mir hätte es nichts ausgemacht.
Was auf jeden Fall immer gilt: Sollte es sich um eine kirchliche Trauung
handeln, nehmt euch für die Kirche etwas mit, das die Schultern
bedeckt.
Ich wollte es mir nicht nehmen lassen, hier auch eine Inspiration zu
geben, für ein etwas auffälligeres Gast-Outfit. Ich mag das Kleid sehr
und ihr?
Ja was denn nun?
Nachdem ich jetzt ziemlich viel darüber berichtet habe, was alles angeblich nicht erlaubt ist, stellt sich nun die Frage: Was ist denn erlaubt?
Solltet ihr euch absolut unsicher sein, weil ihr die Braut nicht so gut kennt oder einfach persönlich nicht der Typ sein, der gerne auffällt, dann habe ich jetzt noch ein paar Tipps für absolute Evergreens, die seit Jahren auf allen Hochzeiten getragen werden:
Die Farben HELLGRÜN, MINT und PETROL:
Was immer geht und auch häufig als die Farbe der Brautjungfern ausgewählt wird, sind Grün- und Minttöne. Wer von Natur aus ein dunkler Typ ist, dem stehen hellgrün und mint hervorragend. Wer sich nicht besonders wohl fühlt in diesen hellen Tönen, der kann auch auf ein knalligeres Petrol zurückgreifen. Hierzu sieht ein koralle-farbener oder roter Lippenstift übrigens klasse aus.
Die Farben ROSA, ROSÉ und PFIRSICH:
Auch diese sind klassische Brautjungfern-Farben, da sie nicht zu auffällig sind und der Braut nicht die Show stehlen sollen (so sagt es zumindest die Tradition). Tradition hin oder her, diese Farben sind jedenfalls wunderschön. Wem ein einfaches roséfarbenes Kleid zu langweilig ist, der kann mit Details wie Pailletten oder einem interessanten Rückenausschnitt etwas Glamour zaubern, ohne zu auffällig zu werden. Dies gilt natürlich auch für die Grün-, Mint- und Petrolfraktion.
HOSE zur Hochzeit?
Warum denken wir Mädels beim Thema Hochzeitsgast-Outfit sofort an ein Kleid? Ging mir ehrlicherweise genauso. Aber mal ehrlich, auch eine Hose kann super edel aussehen und gerade für schlechteres Wetter und Herbst-/Winterhochzeiten auch eine Option sein. Details wie ein schicker Gürtel oder auffällige Knöpfe am Outfit machen Top, Hose und Blazer auch festlich.
FAZIT:
Nun wisst ihr, dass gewisse Kleider-Regeln für Hochzeitsgäste existieren und euch kann nicht das Gleiche passieren wie mir, dass ihr aus Unwissenheit einen Fauxpas begeht. Ich habe ja schon ein paar Mal erwähnt, dass ich das als Braut ganz anders gesehen habe. Für mich wäre ein Dresscode niemals in Frage gekommen. Ich fand es einfach wunderbar, dass jeder Gast in seinem Stil angezogen war. Wenn ihr aber zu einer Hochzeit geladen seid, für die es einen Dresscode gibt, dann respektiert das. Seid ihr euch unsicher, fragt einfach beim Brautpaar nach.
Und jetzt: Viel Spaß bei der nächsten Hochzeitsfeier – lasst die Korken knallen!